Am Dienstag dem 7. April 2008 brachen Bernhard, Günter und ich, Andi, kurz entschlossen Richtung Kärnten auf, um auf der Embergeralm unser Streckenglück zu versuchen. Nach sehr frühem Aufstehen standen wir dann um ca. 10:30 Uhr am Startplatz, wo sich auch schon bekannte Namen wie Gerald Ameseder startbereit zeigten.
Die ersten Cumuli zierten schon vor 10:00 das Drautal und versprachen gute Bedingungen. Leider waren die ersten beiden Tage für uns nicht ganz so erfolgreich wie für Bernhard, der am Mittwoch einen sensationellen 200,6 km Polygonflug verwirklichte. Nichts desto trotz kamen aber auch wir zu schönen Flügen, der relativ starke SW-Wind vereitelte jedoch große Strecken und ich konnte die äußerst bockige Seite des Anna-Schutz-Hauses auf dem Rückflug von Lienz kennen lernen, die mich dazu veranlasste auch noch den Bahnhof Lienz kennen zu lernen. Seis drum.
Der 9.4.2009 zeigte sich von einer anderen Seite und am Startplatz angekommen zogen die Cumuli nicht nach Westen sondern nach Osten, d.h. ca. 15 km/h Südostwind wartete auf uns. Dies motivierte mich zusehens, da plötzlich der Weg ins Pustertal möglich schien. Der Plan lautete also freie Strecke Richtung Sterzing.
Als ich um 12:01 startete war der Startbart wieder recht mühsam, jedoch nachdem ich Basis machte, gingen die ersten Kilometer recht zügig. Mit ca. 2500 m am Anna-Schutz-Haus vorbei ging ich die lange Querung nach Lienz zum Zettersfeld an und stieg dort mit 1700 m in einen 5 m Bart ein, der mich zügig auf 2900 m brachte. Anschließend hinüber zum Hochstein am Eingang des Pustertales. Von dort konnte ich, fast immer an der Basis, bis kurz vor Sillian fliegen, wo ich jedoch meinen Plan, freie Strecke, über den Haufen schmiss. Richtung Bruneck war es dunkel und ich entschloss mich für das Mölltaldreieck. Also zurück zum Hochstein, Querung zum Zetterfeld und hinein ins Mölltal. Bis nach Mallnitz war alles easy, einmal abgesehen von einer äußerst knappen Begegnung mit einem Segelflieger. Der letzte Schenkel Richtung Spittal an der Drau gestaltete sich nicht ganz so einfach. Gegenwind und hochreichender Talwind zwangen mich defensiver und hoch zu fliegen, um eine vorzeitige Landung zu verhindern. Dies gelang mir sehr gut und den Millstättersee im Blick ging ich nach 5 Stunden Flugzeit die 15 km lange Querung Richtung Goldeck an. Nach 20 Minuten Gleitfug kam ich dann auf ca. 1200 m, an einem sonnenbeschienen Hang, an und nach kurzer Suche fand ich den rettenden Bart, der mich wieder Richtung Wolke beförderte. Wieder auf 2400 m wusste ich, dass ich es bis zum Landeplatz in Greifenburg schaffe, also Querung wieder ins Drautal und die letzten 12 km im Tiefflug bis zum Landeplatz. Überglücklich baute ich die noch verbliebenen 300 Höhenmeter ab.
Berhard wartete schon auf mich, auch er konnte ein sensationelles flaches Dreieck mit 188 km realisieren. Günter hatte an diesem Tag leider keinen Lauf, flog jedoch 115 km Polygon.
Unterm Strich war es für mich ein super Tag, mein Schirm "geht wie die Sau", und ich vollendete auch noch ein großes 141,2 km Dreieck in 6,14 Stunden.
Kärnten, wir kommen wieder!